Er gilt als einer der besten Dirigenten seiner Zeit, zu verschiedenen Zeiten Herbert von Karajan führte die Berliner Philharmoniker, La Scala in Mailand, London Philharmonic Orchestra, die Wiener Staatsoper und die Salzburger Festspiele. Er war auch einer der reichsten Menschen der klassischen Musik (zum Zeitpunkt seines Todes)
Als Wunderkind am Klavier, studierte Karajan am Mozarteum in Salzburg. Er machte sein berufliches Debüt als Dirigent 1929 in Salzburg, und er wurde zu einer leitenden Position in Ulm ernannt, Deutschland. Er blieb bis 1934 in Ulm, bevor er als Kapellmeister in Aachen ernannte wurde. Karajan war in Aachen bis 1941, gelegentlich übernahm er auch die Durchführung der Berliner Staatsoper in diesem Zeitraum. Er floh nach Italien im Jahr 1944. Er half bei der Gründung der Philharmonia London im Jahr 1948, und im Jahre 1955 wurde er Musik Direktor der weltbekannten Berliner Philharmoniker.
Karajans musikalische Interpretationen wurden für ihre Präzision und Objektivität bekannt. In den 1970er und 80er Jahren jedoch wurde sein Dirigat von einem mehr persönlichen Stil geprägt.
Als Dreißigjähriger war Karajan Generalmusikdirektor in Aachen. Die Späher des Opernintendanten Tietjen sahen und hörten Karajan in seinem ersten Gastkonzert in der Berliner Philharmonie und berichteten ihrem Chef: „Auf diesen Mann haben wir gewartet.“ So wurde Karajan eingeladen, Wagner zu dirigieren. Aber Hitler, der die „Meistersinger“ kannte, registrierte einige nervöse Tempoübersteigerungen Karajans in der Berliner Staatsoper mit Stirnrunzeln, und schon war für den neben dem „Führer“ sitzenden Goebbels der Fall zunächst klar: Karajan geriet in Ungnade. Dann aber wurde dieser junge Mann außerhalb Berlins berühmt und als Auslandsdirigent propagandistisch so wichtig, dass Goebbels selbst 1943 die Sondergenehmigung zu Karajans zweiter Ehe mit einer „Nichtarierin“ besorgen und sein Ministerialdirektor dem prominenten Paar die Auslandspässe für die Hochzeitsreise überreichen musste.
Herbert von Karajan, der als „Wunder“ und als „Rätsel“ angesprochen wurde, ist das interessanteste Dirigentenphänomen seiner Generation. Diesem schmalen, sehnigen Sportsmann fielen die höchsten musikalischen Aufgaben zu, ohne dass er sich sonderlich um sie bemühte.
Man hat Karajan nicht ganz zu Unrecht mit Stokowskis amerikanischen Dirigentenallüren verglichen. Aber das frühe Berliner Witzwort von Herrn von Karajan als einem Herrn von Scharlatan ist doch eine große Ungerechtigkeit gewesen. Karajan verkörperte einen neuen, extensiven Dirigententyp, dessen Ziel in jeder Hinsicht die Höchstleistung ist. Seine eminente Begabung, sein universales Können, die Vielseitigkeit seiner Interessen und die Bedingungslosigkeit seines Einsatzes ließen nur einen Wunsch an die künftige Entwicklung dieses Dirigenten offen: die Geschlossenheit einer wertbewussten Persönlichkeit.
Das Extreme ist bisher das Kennzeichen von Karajans Dirigentenkarriere geblieben.