Der Vietnamkrieg, Jahrtausendflut der Elbe oder Tsunami in Thailand: Wo etwas Schlimmes passiert ist, ist das Rote Kreuz stets vor Ort.
Eine besondere Herausforderung liegt aber abseits aller Katastrophen.
Die Idee zum Roten Kreuz war eher einem Zufall zu verdanken. Der Schweizer Henry Dunant wird im Jahr 1859 in Italien Zeuge der Schlacht vonSolferino. Erschüttert von der Hilflosigkeit der rund 40.000 Verwundeten und Sterbenden beginnt er, Freiwillige zur Versorgung der Opfer zu bewegen, egal ob Freund oder Feind.
Mit vier gleichgesinnten Humanisten schafft Dunant später eine Organisation für freiwillige und neutrale Kriegssanitäter. 1863 geben die Gründer ihr den Namen “Internationales Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege”. Wenig später wird ein schlichtes rotes Kreuz zum Symbol bestimmt. In Deutschland entsteht der erste Verein dieser Art noch im selben Jahr 1863 in Württemberg.
Das 150. Jubiläum dieser Gründung wird heute gefeiert.Die obersten Grundsätze lauten: strikte Unabhängigkeit, Überparteilichkeit und Neutralität. Wer zwischen allen Fronten helfen will, muss sich aus der Politik heraushalten. Sonst wäre es kaum möglich, Sanitäter und Ärzte in Kriegsgebiete zu schicken, in denen die jeweiligen Machthaber eigentlich keine ausländischen Helfer dulden.
Im Ersten Weltkrieg war das Deutsche Rote Kreuz in vielen Lazaretten und Spitälern präsent. Später wurde es von den Nazis schrittweise gleichgeschaltet. Per Gesetz wurde das DRK dem NS-Staat vollständig einverleibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Suchdienst im Fokus: Nach eigenen Angaben gelang es dem DRK in den Folgejahren, die Familien von 16 Millionen ausgebombten, vermissten, verschleppten und vertriebenen Menschen wiederzufinden.