Mehr Jugendliche sterben an Aids – Zahl seit 2005 verdoppelt

Aids

Wenige Tage vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Zahl der Aids-Toten unter Jugendlichen ist seit 2005 um 50 Prozent gestiegen.

Die UN-Organisation fordert nun mehr gezielte Hilfe für die derzeit weltweit rund zwei Millionen zehn- bis 19-Jährigen, die mit dem Aids-Erreger HIV infiziert sind, sowie mehr Aktionen, um Jugendliche vor einer Ansteckung zu schützen.
Die WHO-Experten stellten mit Blick auf den Welt-Aids-Tag erstmals Empfehlungen zusammen, wie Gesundheitsdienste jungen HIV-Infizierten und gefährdeten Jugendlichen helfen können. Dazu soll bis Januar auch eine spezielle Internet-Plattform zur Verfügung stehen.
Jugendliche werden viel seltener als Erwachsene auf HIV getestet, erklärte der Direktor der WHO-Abteilung zur Bekämpfung von HIV und Aids, Gottfried Hirnschall. Zudem benötigten junge Menschen, die sich mit dem HI-Virus angesteckt haben, erfahrungsgemäß mehr Unterstützung, um mit der Situation fertig zu werden. “Jugendliche brauchen medizinische Dienste und Unterstützung, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten sind.”
Besonders schwerwiegend sind die Probleme in afrikanischen und anderen Entwicklungsländern. Dort ist es für junge HIV-Infizierte zum Beispiel sehr schwierig, sich Freunden und der Familie zu offenbaren.
“Heranwachsende Mädchen sowie junge Männer, die Sex mit Männern haben, alle jene, die sich Drogen spritzen oder jene, die Opfer sexueller Nötigung werden, sind hohen Risiken ausgesetzt”, erklärte der Leiter des HIV-Programms von Unicef, Craig McClure. “Sie sind mit großen Hindernissen konfrontiert – darunter harsche Gesetze, Ungleichheit, Stigmatisierung und Diskriminierung -, die sie davon abhalten, sich an medizinische Dienste zu wenden, die Tests sowie Vorbeugung und Behandlung von HIV anbieten.” Ohne dass solche Hindernisse überwunden werden, kann “der Traum von einer Aids-freien Generation niemals wahr werden”.