Österreichs neuer Außenminister ist erst 27

Sebastian Kurz

Der erst 27 Jahre alte Sebastian Kurz wird neuer Außenminister Österreichs. Das gab Vizekanzler Michael Spindelegger von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) bekannt.

Sein Parteigenosse Kurz ist laut Pressebericht bisher Staatssekretär für Integrationsfragen im Innenministerium. Der Senkrechtstarter wird darüber hinaus die Zuständigkeit für Integrationsfragen auch als Außenminister behalten.

Wie er das gewichtige Amt schultern wird, bleibt abzuwarten. In diplomatischen Kreisen in Wien nennt man ihn wegen seines jungen Alters auch den “Abiturienten”, die Presse nennt ihn “Wunderwuzzi”. Im Parlament sitzt er erst seit wenigen Wochen.

 Kurz wirkt in Interviews souverän, spricht druckreif, ist stets freundlich und auf Twitter und Facebook aktiv. Auf Society-Veranstaltungen ist der 27-Jährige ein gern gesehener Gast, achtet auf gute Manieren und perfekte Kleidung. Seine nach hinten gegelten Haare wurden zu seinem Markenzeichen.

Politikberater Thomas Hofer sieht in der Bestellung von Kurz kein Risiko für Österreich. “Das Positive ist, dass die österreichische Außenpolitik ohnehin nicht dominant aufgestellt war”, so Hofer. Vizekanzler Michael Spindelegger, der bisher das Amt vertrat, habe keine allzu große Fallhöhe hinterlassen.

Mit nur 24 Jahren gelang Kurz sein bislang größter Karrieresprung: Begleitet von hämischen Kommentaren wurde er zum Integrationsstaatssekretär ernannt. Damit wurde er zum jüngsten Regierungsmitglied der Geschichte. Viele Skeptiker konnte er bald überzeugen. Gerade aus seinen eigenen Reihen, denen seine Bestellung anfänglich missfiel, fördern Kurz in der Zwischenzeit.

Er versachlichte die in Österreich oft sehr harsche und von der rechten FPÖ diktierte Ausländerdebatte, so der einhellige Tenor. Kurz propagierte das Motto: “Integration durch Leistung”. Seit einer Reform des Staatsbürgerschaftsrechts können gut integrierte Ausländer künftig schneller die österreichische Staatsbürgerschaft erlangen.