Karstadt wechselt wie schon berichtet den Besitzer, so schreibt heute,de. Doch was mit der angeschlagenen Warenhauskette passiert, ist immer noch völlig unklar. 17.000 Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs. Und was macht der neue Eigentümer? Der schweigt erstmal.
Der österreichische Immobilieninvestor René Benko ist plötzlich ein sehr wichtiger Mann in Deutschland.
Nach der Übernahme der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt trägt er nicht nur die Verantwortung für 17.000 Arbeitsplätze in den 83 Filialen. Auch für die Attraktivität zahlreicher Innenstädte und damit das Leben in den Kommunen werden seine Entscheidungen von großer Bedeutung sein.
Doch welche Pläne hat er mit dem Traditionsunternehmen, dazu schweigt der 37 Jahre alte Millionär bislang noch.
Ruhe solle nun erst einmal bei Karstadt einkehren, so heißt es in einer von Benkos Signa-Holding.
Karstadt muss endlich raus aus den Medien, damit es sich auf Sanierung und Zukunftsfähigkeit konzentrieren kann. Der bisherige Eigentümer Nicolas Berggruen, der selbst Fehler eingesteht, meint in einem Interview der Bild-Zeitung: “Alle wissen, dass es so nicht weitergehen kann.”
Welche langfristigen Perspektiven Benko mit seinem Einstieg bei dem verlustreichen Warenhausunternehmen verfolgt, darüber sind sich selbst Branchenkenner unsicher.
“Das naheliegendste für einen Immobilieninvestor wie Benko wäre es, das Kapitel Karstadt zu beenden und die Häuser Schritt für Schritt zu innerstädtischen Einkaufszentren umzuwandeln”, meint Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein.
Anders beurteilte Handelsexperte Thomas Roeb die Absichten Benkos: “Ich denke, er traut sich zu, das Ding wirklich zu sanieren”, meinte er. Vorrang hat aber erst einmal die Sofortmaßnahmen zur Eindämmung der Verluste. “Die Blutungen müssen gestoppt werden. Das ist das Wichtigste. Die Verluste müssen aufhören”, meinte Roeb. Filialschließungen sind deshalb nicht ausgeschlossen.