Nahost-Konflikt „Mehrere tausend Israelis demonstrieren für den Frieden“

Die radikalislamische Hamas hat sich unzufrieden über den Verlauf der Waffenstillstandsverhandlungen mit Israel in Kairo geäußert. Die den Palästinensern gemachten Angebote erfüllten nicht die Wünsche des Volkes, so erklärte der Chef der Hamas-Außenpolitik, Osama Hamdan, am Samstag via Facebook. “Israel muss die Forderungen des palästinensischen Volkes erfüllen oder es steht vor einem langen Krieg.”
Am Mittwoch haben sich Israel und die Palästinenser darauf verständigt, eine Feuerpause bis Montag zu verlängern. Zu den Forderungen der Palästinenser gehören ebenso die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens und die Aufhebung von Beschränkungen der Bewegungsfreiheit im Gazastreifen.
Seit Beginn der israelischen Militäraktion am 8. Juli sind mehr als 1.900 Palästinenser und 67 Israelis getötet worden. Israel will nach eigener Darstellung mit dem Einsatz den Raketenbeschuss durch radikale Palästinenser aus dem Gazastreifen stoppen.
In Kairo verhandeln beide Seiten nicht direkt miteinander. Israel betrachtet die Hamas als Terrorgruppe. Die Organisation strebt die Zerstörung Israels an. Ziel der Gespräche unter ägyptischer Vermittlung ist ein dauerhafter Waffenstillstand.
Die Menschen im Gazastreifen rechnen offenbar noch nicht mit einem dauerhaften Ende der Kämpfe. Chris Gunness, Sprecher des Hilfswerks UNRWA, schrieb auf Twitter, viele Familien werden nur kurz zu ihren Häusern gehen und dann in die UNRWA-Einrichtungen zurückkehren. Am Freitag harrten Gunness zufolge noch etwa 218.000 Menschen in den UN-Unterkünften aus.
Die EU-Außenminister haben am Freitag die Lage im Gazastreifen als “desaströse humanitäre Situation” kritisiert. Sie forderten eine Entwaffnung der militanten Gruppen in dem Gebiet. Das Außenministerium in Jerusalem begrüßte dies.
Mehrere tausend Israelis haben am Samstag in Tel Aviv für Friedensverhandlungen der israelischen Regierung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde von Mahmoud Abbas demonstriert.
Auf Plakaten, Transparenten und in Sprechchören gab es Parolen wie: “Ohne Gespräche kein Ende des Krieges” oder “Juden und Araber sind keine Feinde”. Veranstalter der Demonstration waren die linke Oppositionspartei Meretz, die Bewegung Frieden jetzt und die Kommunistische Partei Hadasch.