Die Zahl der Braunbären im Trentino ist einfach zu hoch, die Behörden des Trentino wollen jetzt den Nachbarregionen, darunter Österreich, einige Exemplare abgeben, so südtirolnews.
Darüber sprach der Präsident des Trentino, Ugo Rossi, mit dem italienischen Umweltminister Gianluca Galletti. Auch Südtirol soll stärker in das Bärenprogramm eingebunden werden.
Über 50 Alpenbären (Ursus arctos) leben zurzeit im Trentino. 1999 begann ein Interreg-Projekt, unterstützt von der Europäischen Gemeinschaft, mit dem Ziel, die im nordwestlichen Trentino heimische Braunbärenpopulation als letzte innerhalb der Alpen zu erhalten.
Nachdem 1999 neun Braunbären im Trentino befreit wurden, sind bisher 77 Tiere zur Welt gekommen.
“Unser Projekt ist gelungen, wir wollen jedoch die Verantwortung dafür auf Nachbarregionen wie Südtirol, Veneto, Lombardei, Friaul, aber auch Österreich und die Schweiz ausdehnen”, so betonte Trentinos stellvertretender Präsident Alessandro Olivi nach Medienangaben.
Damit verfügen die Bären über mehr Raum und für die Bevölkerung im Trentino ist es weniger gefährlich.
Nachdem die Braunbärin “Daniza” vor einer Woche einen Schwammerlsucher angegriffen und verletzt hat, wollen die Behörden im Trentino das 18 Jahre alte Tier einfangen und es in ein geschütztes Gelände zu bringen.
Sollte “Daniza” gefunden werden, würde die Braunbärin dann in einem Gehege gehalten werden, dort sind schon andere sogenannte Problembären. Seit Dienstag protestieren Tier- und Umweltschützer in Trient und verlangen Freiheit für “Daniza”. Auch im Internet werden Kampagnen für die Bärin geführt: Facebook-Gruppen mit Tausenden Mitgliedern sind entstanden.
In Trient haben Aktivisten sogar den Sitz der Provinz besetzt und dort Schriftzüge aus den Fenstern gehängt, um gegen eine Gefangennahme der Bärin Daniza zu protestierten, so berichtete Alto Adige online.
Eine Demonstration der Tierschutzorganisation LAV gab es dazu gestern auf dem Waltherplatz in Bozen. Sie forderten eine Abkehr vom Vorhaben, Daniza einzufangen. Ihre Bärenjungen wären damit dem Tod geweiht.