Sie wurde am 21. Juni 1947 in Teheran geboren. Nach dem Schulbesuch studierte sie Rechtswissenschaften in Teheran. Im Jahre 1975 wurde sie als eine der ersten Frauen im Iran zur Richterin des Teheraner Gerichts berufen und übernahm schon bald dessen Vorsitz.
Dass die iranische Anwältin, Frauen- und Menschenrechtlerin Shirin Ebadi noch lebt, das kommt vielen im Iran wie ein Wunder vor, gehört sie doch zu den profiliertesten Gegnern der Regierung Ahmadinedschad und zu den vehementesten Verteidigern der Menschenrechte in der Islamischen Republik. In Teheran leitet sie das Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte im Iran und unter Gefährdung ihres eigenen Lebens verteidigt sie als Anwältin Oppositionelle, religiös verfolgte Baha’i und Menschenrechtler, die weniger prominent sind als sie selbst und daher weniger internationalen Schutz genießen.
Seit Jahrzehnten setzt sich Shirin Ebadi für eine Reform der iranischen Gesellschaft von innen heraus ein. Für ihren unerschrockenen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte erhielt sie den Friedensnobelpreis. Nach der Islamischen Revolution und der Flucht des Schahs Mohammed Resa Pahlewi im Jahre 1979 wurde sie von ihrem Amt enthoben, sie wurde Rechtsanwältin und Dozentin an der Universität in Teheran.
Trotz wiederholter Drohungen hielt dies die mutige Mutter zweier erwachsener Töchter jedoch nicht davon ab, sich auch weiter für die Rechte der in ihrem Land unterdrückten Menschen einzusetzen. Sie ist als Anwältin bekannt, die Fälle von liberalen Personen und Dissidenten zu übernehmen, die mit der Justiz – einer der Bastionen konservativer Macht im Iran, in Konflikt geraten sind. Im Jahre 2001 wurde sie mit dem Rafto Prize, einem norwegischen Menschenrechtspreis geehrt. Shirin Ebadi ist die erste Muslimin, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
Am wichtigsten ist nicht, welche Religion, Sprache oder Kultur man hat, sondern dass man an die Menschenrechte glaubt, so Shirin Ebadi.”
Sie ist davon überzeugt, dass aus Gewalt nichts dauerhaft Nützliches entstehen kann.
„Europa hat verstanden, dass man dafür sorgen muss, dass die Menschenrechte auf der ganzen Welt geachtet werden, wenn die Kriege beendet werden sollen. Das ist ein prinzipieller Standpunkt, der aber zugleich praktische Konsequenzen mit sich bringt.“
Nach jahrelanger Beschäftigung mit der Frage ist sie zu dem Schluss gekommen, dass Revolutionen niemals das umsetzt, was sie versprochen hat. Wofür Shirin Ebadi sich einsetzt ist eine Reformbewegung, eine Reformbewegung, die alle Felder des politischen, sozialen und kulturellen Lebens und natürlich die Rechte des einzelnen umfasst.
Der Islam ist eine Religion, deren erstes Gebot an den Propheten mit den Worten beginnt:“ Sprich!“ Ein solches Gebot kann nicht unvereinbar sein mit Wissen und Einsicht, mit Weisheit, Meinungsfreiheit, Redefreiheit und kultureller Vielfalt, so die Kämpferin für den Frieden.“
Die Antwort auf Gewalt ist nicht noch mehr Gewalt.