August Macke starb am 26. September 1914

von Claudia von Dzerzawa

Erinnerung an einen großen Künstler, der viel zu früh starb.

August Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede im Sauerland geboren. Kurz nach der Geburt zog die Familie Macke nach Köln, wo August ab 1897 das Gymnasium besuchte. Nach einem erneuten Umzug nach Bonn besuchte er dort ab 1900 das Realgymnasium. In Bonn lernte er 1903 auch seine spätere Frau Elisabeth Gerhardt kennen. Er portraitierte sie mehr als 200 Mal, das Paar heiratete im Jahr 1909. Ihr Onkel war ein Berliner Unternehmer und Kunstsammler, der August finanziell unterstützte.
August Macke starb am 26. September 1914 als Soldat in einem Gefecht, nur einen Monat nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in der Champagne.

Im Alter von 17 Jahren begann August Macke gegen den Willen des Vaters ein Kunststudium an der Königlich Preußischen Akademie in Düsseldorf. Reisen in die Kunstmuseen nach Italien, Holland, Belgien, England und Paris inspirierten den jungen Macke. Vor allem die Bilder von Paul Cézanne mit den klar abgegrenzten Farbflächen bestimmten seinen künstlerischen Weg. Ab 1907 studierte er in Berlin bei Lovis Corinth. In einer Münchener Kunsthandlung entdeckte er Bilder und Zeichnungen von Franz Marc, den er daraufhin aufsuchte. Aus der Begegnung wurde eine feste Freundschaft, zu der auch noch Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky hinzukamen. Macke gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Blauen Reiters, bei deren ersten Ausstellung er mit drei Bildern vertreten war.
Im Gegensatz zu Franz Marc war Mackes Lieblingsmotiv der Mensch. Er malte Frauen in langen, eleganten Kleidern vor Modeläden, in Parks oder auf Spaziergängen. Auf seinen Öl- oder Aquarellbildern bestimmen kräftige, leuchtende Farben das Motiv. Auf dem Bild „Dame in grüner Jacke“ steht eine alleinstehende Frau in grünem Kleid vor zwei Pärchen in einer Uferszene. Das Bild wurde bei einem Aufenthalt Mackes am Thuner See in der Schweiz gemalt. Beeinflusst durch den Orphismus und Robert Delaunay stellt Macke Licht und Schatten nicht durch helle und dunkle Farbpartien dar, sondern lässt die Kontrastwirkung ganz aus der Leuchtkraft der Farben heraus scheinen. Die Gesichter sind wie bei anderen Motiven Mackes nicht ausgemalt. Der individuelle Charakter der Figuren ist nicht erschließbar, sie verschwimmen ganz innerhalb der Farbflächen. Der Betrachter blickt in eine Farbkomposition, aus der die Schönheit der Welt herausleuchtet.

„Was ich an Neuem in der Malerei gefunden habe, ist Folgendes: Es gibt Farbzusammen- klänge, meinethalben ein gewisses Rot und Grün, die beim Ansehen sich bewegen, flimmern (…) Wenn du nun etwas Räumliches malst, so ist der farbige Klang, der flimmert, räumliche Farbwirkung (…) Diese raumbildenden Energien der Farbe zu finden, statt sich mit einem toten Helldunkel zufrieden zu geben, das ist unser schönstes Ziel.“ (A. Macke in einem Brief, aus: Broer 1997, S. 27)

Im Bild: Selbstporträt mit Hut

Quelle: https://claudia2902.wordpress.com/2017/09/26/august-macke-starb-am-26-september-1914-heute-vor-103-jahre/