Duale Ausbildung stärken und Fachkräfte binden

HGV tauschte sich mit Landesrat Achammer aus – Lehrlingsprämie ist positives Signal.

Bozen – Der Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) hat sich im Rahmen seiner jüngsten Sitzung mit Landesrat Philipp Achammer ausgetauscht. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Themen Aus- und Weiterbildung mit Schwerpunkt Gastgewerbe und die Arbeitsmarktpolitik.
Das Hotel- und Gastgewerbe beschäftigte Ende Juli rund 40.400 Personen – so viele, wie nie zu vor. „Damit ist das Hotel- und Gastgewerbe der beschäftigungsstärkste Sektor in Südtirol“, sagt HGV-Präsident Manfred Pinzger. Umso wichtiger sei deshalb die Aus- und Weiterbildung in den gastgewerblichen Schulen und das Anwerben und Halten von Fachkräften, so der HGV-Präsident.
Landesrat Philipp Achammer betonte beim kürzlich stattgefundenen Austausch mit dem Landesausschuss, dass die größte Herausforderung der Zukunft der Fachkräftemangel sei. In diesem Sinne werde künftig noch stärker auf die duale Ausbildung gesetzt, und zwar auch in Branchen, die bisher noch keine solche angeboten haben. Ziel sei es, junge Menschen früher in die Beschäftigung zu bekommen. Ein Anreiz für Betriebe, damit diese Lehrlinge anstellen und bis zur Abschlussprüfung begleiten, ist mit der von Landesrat Achammer angekündigten und von der Landesregierung Anfang August beschlossenen Lehrlingsprämie von 2.000 Euro für Betriebe geschaffen worden. „Das ist ein positives Signal angesichts des Fachkräftemangels. Wir erhoffen uns dadurch, dass noch mehr Betriebe Lehrlinge einstellen und sie in der Ausbildung begleiten“, betont Pinzger.
Landesrat Achammer sprach sich auch für eine geordnete Zuwanderung von Arbeitskräften aus und unterstützt entsprechende Kontingente für saisonal Beschäftigte Nicht-EU-Bürger. Die Arbeitsvermittlung soll personell gestärkt werden. Dafür stehen finanzielle Mittel aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR zur Verfügung. 
Vonseiten des HGV wurde unter anderem vorgebracht, dass in Zukunft noch ein stärkerer Akzent auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesetzt werden muss. Hier brauche es neben der finanziellen Unterstützung neue flexible Betreuungsmöglichkeiten. Landtagsabgeordneter Helmut Tauber hat dazu einen entsprechenden Beschlussantrag im Landtag eingebracht, mit dem die Landesregierung verpflichtet wird, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken. Der Beschlussantrag wurde mehrheitlich angenommen.
Auch die Steigerung der Attraktivität der Hotelfachschulen wurde von den Mitgliedern des Landesauschusses angeregt, in dem über die Praktikumszeiten nachgedacht und der Lehrplan überprüft wird, heißt es abschließend in der Presseaussendung des HGV.

Im Bild: Philipp Achammer