Abschluss der großen Retrospektive Josef von Sternberg bis zum 3. Oktober 2023 im Filmmuseum München

Noch bis zum 3. Oktober 2023 zeigt das Filmmuseum die große Retrospektive des österreichisch-amerikanischen Regisseurs Josef von Sternberg, der vor allem für seine sieben Filme mit Marlene Dietrich bekannt geworden ist. Zum Abschluss sind drei herausragende starbesetze Spätwerke des Regisseurs zu sehen.

Heute um 18.00 Uhr wird MACAO in der Originalfassung mit Robert Mitchum und Jane Russell aus dem Jahr 1952 gezeigt. In diesem Film Noir begegnet der Aussteiger Nick der Sängerin Julie auf einem Schiff nach Macao. In der damals portugiesischen Kolonie, einem Paradies für Gestrandete und Glücksspieler, verlieren und finden sich die beiden wieder. Während der Dreharbeiten überwarf sich Sternberg mit den Stars und wurde entlassen. Robert Stevensons, Mel Ferrer und Nicholas Ray stellten den Film schließlich fertig. Am Samstag, den 30.September um 18.00 Uhr steht die Verfilmung des Romans von Michiro Maruyama THE SAGA OF ANATAHAN (Die Sage von Anatahan) aus dem Jahr 1953 auf dem Programm. Ein Film, in dem Sternberg seine Verachtung der Sprache bis zum Äußersten treibt. „Den wirklichen Vorfall, dass ein Trupp japanischer Soldaten das Ende des Zweiten Weltkriegs verpasste und sieben Jahre lang im Glauben an den Krieg weiterlebte, drehte Sternberg mit Kabukischauspielern auf Japanisch. Nur ein verbindender Text, von Sternberg selbst gesprochen, kommentiert auf Englisch die Vorgänge auf der Leinwand.“ (Frieda Grafe)

Den Abschluss der Retrospektive am Dienstag, den 3. Oktober um 21.00 Uhr bildet Sternbergs einziger Farbfilm JET PILOT (Düsenjäger) aus dem Jahr 1957 mit John Wayne und Janet Leigh. Auf einer Air Force-Basis in Alaska herrscht heller Aufruhr, als eine sowjetische Pilotin mit ihrer MiG dort landet und um Asyl ansucht. Ist sie eine Überläuferin oder eine Agentin? Ein Wechselspiel vorgetäuschter Absichten und misstrauischer Annäherungen beginnt. Sternberg drehte den Film bereits 1949/1950. Sieben Jahre lang filmte Studioboss Howard Hughes dann immer neue Flugaufnahmen, die gut ein Viertel des Films ausmachen, und überarbeitete JET PILOT endlos, bis er 1957 in die Kinos kam.

Alle Filme und Termine finden Sie auf www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Im Bild: JET PILOT