Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine wird oft übersehen, dass sich die Situation vor der Haustür Österreichs und Italiens in den vergangenen Jahren verschlechtert hat. Die Europäische Union verliert scheinbar zunehmend die Kontrolle über den Balkan, eine sicherheits- und migrationspolitisch entscheidende Region. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Beziehungen zwischen Russland und der Türkei sowie der zunehmend unberechenbaren Politik der Vereinigten Staaten.
Im Vortrag “Der Balkan 2024. Historische Voraussetzung einer eingefrorenen Krisenlage” untersucht der Professor für Geschichte und wissenschaftliche Direktor des Instituts zur Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraums der Österreichischen Akademie für Wissenschaften, Oliver Jens Schmitt, die aktuelle politische Lage und die Stabilität der inneren Demokratisierung des Balkans. Außerdem werden die außenpolitischen Faktoren analysiert, die den Anspruch der Europäischen Union, ihr direktes Umfeld strategisch zu steuern, seit längerem erschüttern.
Die Veranstaltung, organisiert von der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann und der Österreichischen Akademie für Wissenschaften (ÖAW), am
Dienstag, 12. November 2024
ab 20 Uhr
in der Landesbibliothek Teßmann
in Bozen, A.-Diaz-Straße 8
wird von Historikerin Brigitte Mazohl moderiert und ist allen Interessierten frei zugänglich.
Im Bild: Oliver Jens Schmitt