Die von Italien angekündigten Strompreiserhöhung von bis zu 40 Prozent darf in Süd-Tirol keinesfalls umgesetzt werden, denn viele Familien können sich so eine drastische Erhöhung schlichtweg nicht leisten. Seit bald 50 Jahren ist im Autonomiestatut verankert, dass das Land Südtirol den hier produzierten Strom preiswerter an die Konsumenten abgeben kann. Wenn dem Energielandesrat der Lega aber erst jetzt einfällt, diesbezüglich mit den staatlichen Behörden Verhandlungen zu führen, ist das reichlich spät. Hier gibt es zudem nichts mehr zu verhandeln, sondern es gilt das umzusetzen, was im Autonomiestatut steht, nämlich günstigeren Strom für alle Südtiroler ─ nicht irgendwann, sondern sofort!
Italien hat die Südtiroler Wasserkraft jahrzehntelang ausgebeutet und dem Land dadurch immense wirtschaftliche und umwelttechnische Schäden zugefügt. Das versunkene Dorf im Reschenstausee ist noch heute eine sichtbares Zeichen für diese brutale Ausbeute. Im 2. Autonomiestatut von 1972 wurde daher ganz bewusst der Artikel 13 eingefügt, mit dem die Konzessionsinhaber der Wasserkraftwerke verpflichtet werden, dem Land unentgeltlich Strom zur Verfügung zu stellen. Dieser kostenlose Strom kann dann für öffentliche Dienste verwendet werden und mittels Landesgesetz an die Bürger weitergegeben werden.
Wofür hat Südtirol eine Autonomie, wenn solch wesentliche Punkte seit 50 Jahren einfach nicht umgesetzt werden?
Es ist nicht die Aufgabe Süd-Tirols, Strom für Rom zu produzieren und dann auch noch teuer dafür zu bezahlen. Die Süd-Tiroler Freiheit wird im Landtag daher einen Antrag einreichen, damit die Strompreiserhöhung in Südtirol nicht zur Anwendung kommt und der im Autonomiestatut festgelegte günstigere Strom umgehend allen Bürgern Süd-Tirols zur Verfügung gestellt wird.
Im Bild: Sven Knoll