Die große Mehrheit der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler befürwortet den Proporz. Das zeigte eine Studie des Statistikamtes ASTAT. Sie zeigte aber auch, dass immer mehr junge Menschen die Grundpfeiler der Autonomie nicht kennen. Dagegen will die Landesregierung, auf Vorschlag der Süd-Tiroler Freiheit, nun vorgehen.
Die Zahlen des ASTAT beweisen: Über 60 Prozent der deutschsprachigen Südtiroler halten den Proporz für wichtig. Bei den Ladinern liegt die Zustimmung sogar bei 85 Prozent. Schon beim Autonomiekonvent zeigte sich, dass viele Südtiroler den Proporz nicht abschaffen – wie von Grünen und italienischen Rechten gefordert –, sondern beibehalten und aufwerten wollen.
Die ASTAT-Studie zeigt aber auch, dass fast ein Viertel der 18- bis 39-Jährigen nicht weiß, was der Proporz ist.
Um dagegen vorzugehen, brachten die Abgeordneten Sven Knoll und Myriam Atz Tammerle einen Antrag ein. Er wurde von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und Abgeordneter Paula Bacher mitunterzeichnet. Mit dem Antrag wird die Landesregierung aufgefordert, die Bevölkerung und vor allem die Jugend „[…] gezielt über die unverzichtbare Bedeutung der Sprachgruppenzugehörigkeitserlärung und des Proporzes zu informieren sowie zu sensibilisieren“.
Die Süd-Tiroler Freiheit sieht sich in ihrem Einsatz bestätigt: „Der Proporz ist eine der wichtigsten Säulen der Autonomie. Viele ethnische Minderheiten beneiden Süd-Tirol um dieses Instrument, das einen gerechten Ausgleich zwischen den Volksgruppen schafft“, betont Knoll. Er gibt zu bedenken: „Doch wie sollen künftige Generationen um unsere Rechte kämpfen, wenn sie diese noch nicht einmal kennen?! Der Antrag ist ein Schritt in die richtige Richtung. Weitere müssen folgen!“
Im Bild: Sven Knoll