Tourismus ist kein Selbstläufer

Brixen – Kürzlich fand die Jahresversammlung des Bezirkes Eisacktal des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) in der Cusanus Akademie in Brixen statt. Im Fokus standen dabei das vergangenen Tourismusjahr, der Arbeitskräftemangel, die Tourismusgesinnung im Land und die tourismuspolitischen Zielsetzungen für das Jahr 2024.

HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber wartete zunächst mit einigen touristischen Zahlen auf. In Brixen und Umgebung wurden bis Oktober 2023 rund 4,6 Millionen Übernachtungen und rund 1,2 Millionen Ankünfte mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,8 Tagen verzeichnet. Trotz dieser positiven Daten müsse man immer wieder vor Augen haben, dass der Tourismus kein Selbstläufer ist. „Das Reiseverhalten hängt wesentlich vom konjunkturellen Umfeld in den Herkunftsländern unserer Gäste und von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen ab“, betonte Tauber und nannte als Beispiel die hohe Inflation, den Krieg in der Ukraine, die Auseinandersetzungen im Nahen Osten, den Klimawandel und anderes mehr.  Positiv äußerte sich Tauber zu den Investitionen der einzelnen Skigebiete des Bezirkes. Dadurch werde die Attraktivität der Wintersportgebiete im Bezirk erneut gefestigt.

HGV-Präsident Manfred Pinzger bedankte sich beim Bezirksobmann Helmut Tauber für seinen Einsatz in der Landespolitik in den vergangenen Jahren. Es bestünden gute Voraussetzungen für die wirtschaftliche Weiterentwicklung im Tourismus. Von großer Bedeutung seien dabei Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Mobilität. Um die Problematik des Mitarbeitermangels zu verbessern, sollten urbanistische und steuerliche Voraussetzungen für die Unterbringung der Mitarbeitenden verbessert werden.

Der neue HGV-Direktor Raffael Mooswalder stellte sich den HGV-Mitgliedern vor und nannte in der verbandspolitischen Zielsetzung für das kommende Jahr die Themen Modernisierung, Weiterentwicklung, Innovation und einen nachhaltigen Umbau im Tourismussektor sowie den Schutz der gastgewerblichen Betriebe. Hierbei sollten „Gutes und Bewährtes beibehalten und neue Wege gegangen werden,“ meinte Mooswalder. Außerdem sollte das Gastgewerbe als attraktiver Arbeitgeber positioniert werden.

Der Sternekoch und Koch des Jahres Egon Heiss erzählte im Gespräch mit Bettina Schmid, Leiterin des Gustelier – Atelier für Geschmackserfahrung im HGV Bozen davon, wie sich die Einfachheit in der Küche für ihn bewährt hat. Der Chefkoch des Gourmet-Restaurant Prezioso im Hotel Castel Fragsburg hat vor Jahren das Küchenkonzept überarbeitet und ist von 15 Menüs auf ein Menü umgestiegen, mit Erfolg. Den Ausgleich zum stressigen Berufsalltag findet er im Sport und in der Musik. Täglich läuft der Sternekoch, der seit 10 Jahren außerdem für Red Bull bei der Formel 1 in Monaco in der Küche steht, 14 Kilometer und greift regelmäßig zur Gitarre.

Im Bild von links: HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber, Leiterin des Gustelier – Atelier für Geschmackserfahrung Bettina Schmid, Sternekoch Egon Heiss, HGV-Präsident Manfred Pinzger sowie der designierte HGV-Direktor Raffael Mooswalder