Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien explodiert. Medienberichte nach ist die Krise noch nicht vorüber
Daran kann auch die stabile Arbeitslosigkeit in der Gesamtbevölkerung nicht hinwegtäuschen. Die Wirtschaft kann keine Arbeitsplätze generieren und der Staat ist mit der Verwaltung seines Haushaltes überfordert.
Die italienische Tageszeitung Repubblica berichtet, dass eine „beunruhigend“ hohe Zahl an Arbeitslosen schon aufgegeben hat. Demnach suchen über 1,9 Millionen Menschen in Italien keinen Arbeitsplatz mehr, weil diese Aufgabe für aussichtslos erscheint.
Italiens Arbeitsminister Enrico Giovannini nennt die Zahlen von ISTAT einem Bericht von Il Sole 24 Ore zufolge für „nicht überraschend“. Denn insgesamt tut sich wenig auf dem italienischen Arbeitsmarkt. Die allgemeine Arbeitslosenquote stagniert. Das Land kommt nicht aus der längsten Rezession seit der Nachkriegszeit heraus.
Von einer Erholung der Konjunktur ist nichts zu spüren. Spannungen in der Regierungskoalition unter Premierminister Enrico Letta verlangsamen den ohnehin mühseligen Reformprozess eines Landes, dessen Regierungsparteien aus politisch weit voneinander entfernten Lagern stammen.
Die Rekordzahl bei der Jugendarbeitslosigkeit ist ein Indikator dafür, dass Unternehmen keine Möglichkeiten haben, Arbeitsplätze zu schaffen. Zu unsicher ist das wirtschaftliche Umfeld.
Der italienische Staat ist nicht dazu in der Lage, die Situation zu entspannen. Das Budget für 2014 verstößt bereits gegen die EU-Kriterien. Brüssel will die Regierung dazu zwingen, den Haushalt durch massenhafte Privatisierungen zu konsolidieren.