Wenn man als LehrerIn mit Schülern über Sexismus spricht, finden ältere Schülerinnen Worte für ihre eigenen Erlebnisse, jüngere sind sehr reserviert, so Zeit online.
Ein Beispiel dafür, ein Schüler fasst auf einer Party eine Mitschülerin an den Po. Sie sagt. “Hör auf.” und er reagiert nicht. Später erzählt er seinen Kumpels: “Was hat sie denn erwartet, wenn sie sich so anzieht?” Ist es ein altes Macho-Klischee, das es heute in Deutschland nicht mehr gibt? Nein. Diese Szene hat sich wirklich so ereignet.
Vor einem Jahr hat dieses Mädchen diese Geschichte in der Schule erzählt, als ihre Lehrerin mit den Schülern über Sexismus diskutierte. Anlass war damals die Aufschrei-Debatte, die die Bloggerin Anne Wizorek auf Twitter gestartet hat.
Hierdurch wird die Gender-Frage plötzlich wieder aktuell, mit der man sich als Jugendliche viel beschäftigt hat. Es macht einen nachdenklich, wie stark unser Geschlecht gesellschaftlich konstruiert ist. Und dass es positiv ist, darüber zu sprechen. Durch die öffentliche Diskussion werden Worte gefunden für das, was einem selbst passiert ist und wie man sich danach gefühlt hat. Es sind Erzählungen über das Po-Grabschen auf Partys oder von Übergriffen durch Worte.
Eine Geschichte, die mich am meisten schockiert ist die eines Mädchens, der Französischlehrer sagte zu ihr: ‘Du bist ja so schön, du brauchst doch gar nicht zu lernen.’ Auch Jungen erzählen, wie unangenehm es ist.
Auch über Sprache und Geschlechtlichkeit wird diskutiert. Wirkt es wirklich nicht auf unser Denken, wenn wir die männliche Form für Frauen und Männer verwenden?