Dramatische Tourismusflaute in Italien

Das schlechte Wetter im Sommer und die Konsumkrise haben sich dramatisch auf den Tourismus in dem von Rezession und Deflation geplagten Italien ausgewirkt, so stol.it. Über einen Negativrekord in der Geschichte des modernen Tourismus klagte der italienische Hotelierverband Federalberghi am Samstag.

Im Juli ist die Zahl der Übernachtungen um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, im August betrug der Rückgang 0,2 Prozent. Die Umsätze der Touristikunternehmen sind in den Bade- und Bergorten in den drei Sommermonaten um fünf Prozent rückgängig, teilte der Verband mit.

Die Resultate sind hauptsächlich der stark sinkenden heimischen Nachfrage zuzuschreiben, so klagte Federalberghi-Präsident Bernabo Bocca. Seit Jahren befindt sich der italienische Tourismus in einer schweren Krise, die sich in diesem Sommer wegen des schlechten Wetters noch mehr verschärft hat.

Die Krise im Tourismus wirkt sich auch negativ auf die Beschäftigung aus. Im Sommer ist es im Tourismusbereich zu einem Beschäftigungsrückgang von 1,3 Prozent gekommen.

Die Stagnation im Tourismus in Italien ist ein chronisches Problem, was sofort mit einschneidenden Maßnahmen behandelt werden muss“, so klagte Bocca. Er forderte auch eine sofortige Senkung des Steuerdrucks und der Lohnnebenkosten.

Ebenso sind Maßnahmen zur bürokratischen Vereinfachung notwendig, um den Tourismus wieder anzukurbeln. Bocca äußerte die Hoffnung, dass sich der Tourismus im September auch dank des besseren Wetters erholen wird.