Suizidabsichten von Jugendlichen sind zu einem alarmierenden Thema geworden. Doch noch immer gelten psychische Leiden und das Sprechen darüber als Tabu, es herrscht mangelnde Aufklärung. Suizidgedanken können das Leben und die Zukunft junger Menschen gefährden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leidet jede:r siebte Jugendliche im Alter zwischen 10 und 19 Jahren an psychischen Störungen.
Am kommenden Montag, 15. und Dienstag, 16. Jänner findet im Haus der Familie ein zweitägiger Workshop für pädagogische Fachkräfte aus sozialpädagogischen und sozialtherapeutischen Einrichtungen statt, der unter dem Titel „Pädagogische Interventionen im Umgang mit Suizidgedanken und Depression bei Kindern und Jugendlichen“ steht. Geleitet wird die ausgebuchte Veranstaltung von der Psychiaterin und Fachärztin für psychiatrische Probleme von Jugendlichen in der Ambulanzen Brixen und Bruneck Dr. Franca di Nardo und von der Psychologin und Psychotherapeutin Rosemarie Piscopo.
Etwa die Hälfte aller psychischen Störungen beginnt vor dem 14. Lebensjahr. Wenn die Störungen unbehandelt bleiben, wirken sie sich bis ins Erwachsenenalter schwerwiegend aus.
- Angststörungen und depressive Störungen sind am weitesten verbreitet. Sie können den Schulbesuch und das Engagement stark beeinträchtigen, den sozialen Rückzug fördern und Gefühle der Isolation und Einsamkeit verstärken.
- Verhaltensstörungen, insbesondere Aufmerksamkeitsdefizit-/
Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und Verhaltensstörungen können die Schulbildung erheblich beeinträchtigen und zu antisozialem Verhalten oder zu Kriminalität führen. - Essstörungen, einschließlich Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, treten häufig im Jugend- und frühen Erwachsenen- alter auf. Anorexia nervosa kann zu einem vorzeitigen Tod durch medizinische Komplikationen im Zusammenhang mit Unterernährung oder Suizid führen und hat die höchste Sterblichkeitsrate aller psychischen Störungen.
- Psychotische Störungen wie zum Beispiel Schizophrenie treten meist im späten Jugend- oder frühen Erwachsenenalter auf und sind mit Beeinträchtigungen in der Schule und mit fehlender sozialer Teilhabe verbunden.
Es ist wichtig, den jungen Menschen zuzuhören, sich für ihre innere Welt und ihre Themen zu interessieren, auch wenn diese Erwachsenen manchmal unverständlich oder unangenehm sind.