Das Duo von Cicliste per caso tritt im Gender Equality Ride von Bozen nach Oslo für die Selbstbestimmung der Frauen in die Pedale. Am 27. Juli wurde es im Meraner Frauenmuseum empfangen.
Sie sind zu zweit und radeln für ihr Leben gerne: Linda Ronzoni und Silvia Gottardi fahren Fahrrad für die Gleichberechtigung. Auf der Strecke ihres Gender Equality Ride werden sie sechs jener Museen besuchen, die im International Association of Women’s Museums eingetragen sind; eine Vereinigung, die – 2008 vom Meraner Frauenmuseum ausgehend – als Netzwerk der weltweiten Frauenmuseen gegründet wurde. Am Abend des 27. Juli wurden Linda Ronzoni und Silvia Gottardi von Karin Hofer (Kurverwaltung Meran) und dem Meraner Frauenmuseum, repräsentiert durch Claudia Winkler und Roberta Ciola, gemeinsam mit den Frauen vom Beirat für Chancengleichheit der Gemeinde Meran/La Commissione Pari Opportunità del Comune di Merano (vertreten durch Präsidentin Claudia Bellasi, Marlene Messner, Daniela Rossi) im Kreuzgang des Hauses empfangen. Den Radlerinnen wurde der Aktionsplan für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2020-2024 ausgehändigt, dessen Inhalt – online zu finden unter www.aequitas.bz.it. – kurz erläutert wurde und in Italien als Modellprojekt dienen soll. Auf der ersten Etappe von Bozen nach Meran radelten 15 weitere Frauen mit.
Cicliste per caso: Ein Name, der ihnen während ihrer ersten gemeinsamen Reise auf der legendären Fernstraße Carretera Austral, die vom Norden Chiles bis nach Patagonien führt, passend erschien. Mittlerweile dürfte es sich bei dem in Mailand lebenden Duo – das auch dort mit dem Fahrrad unterwegs ist – um Cicliste per scelta handeln. Ihre Grizzly-Tour führte sie von Kanada nach Mexiko, sie erkundeten Andalusien oder Slowenien per Fahrrad. Dank mehrerer Kurztrips kamen sie auch in Kontakt mit dem Asphalt und Schotter etlicher Regionen Italiens, wie beispielsweise jene Tour, worin sie den Spuren von Alfonsina Strada folgten. Über die berühmte italienische Radsportlerin, die als einzige Frau jemals an den drei großen Rundfahrten der Männer teilnahm, haben die beiden einen Podcast kreiert.
Für Karin Hofer, Kommunikationsverantwortliche der Kurverwaltung Meran, ist die Unterstützung des Gender Equality Ride rundum stimmig: „Meran mag Menschen in Bewegung und Menschen, die etwas bewegen. Die beiden radeln für eine gute Sache und wie Meran stehen sie für Fair Play und Offenheit, aber auch für den Respekt für Menschen und die Umwelt.“
Für Roberta Ciola, Claudia Winkler und Sissi Prader vom Frauenmuseum Meran ist diese Aktion wegweisend: „Sie radeln, weil es ihnen Spaß macht, weil sie sich dadurch frei fühlen und weil es nachhaltig ist. Sie legen nicht nur unglaubliche Strecken mit ihren Fahrrädern zurück, sondern machen unterwegs anderen Frauen Lust auf Reisen, Empowerment und Autonomie. Wir freuen uns, die Radlerinnen am 27. Juli im Frauenmuseum empfangen zu haben, zu einem Zeitpunkt, an dem der Aktionsplan der Gemeinde sowie der Gleichstellungsaktionsplan Æquitas, vom Landesbeirat für Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit 200 weiteren Frauen erarbeitet, bereits seit 29. September 2023 vorliegt. Nun heißt es, den Plan bekannt zu machen, die dort definierten acht Handlungsfelder praktisch umzusetzen und damit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit näher zu kommen.“
Unterstützt wird das Event auch von der Südtiroler Sportbekleidungsmarke für Frauen, SHER.
Info: www.museia.it und www.merano.eu
Im Bild von li nach re Marlene Messner, Linda Ronzoni, Silvia Gottardi, Claudia Bellasi, Luisa Job, Daniela Rossi und Roberta Ciola