Mit einem Festgottesdienst im Brixner Dom hat Bischof Ivo Muser heute (11. August) das Hochfest der Diözesanpatrone Kassian und Vigilius gefeiert. In seiner Predigt hat der Bischof dazu aufgerufen, den christlichen Glauben mutig zu bekennen und weiterzugeben. Muser betonte die Verantwortung jedes Einzelnen für die Glaubensvermittlung – besonders an die junge Generation: „Gerade Kinder und junge Menschen sind darauf angewiesen, dass sie den Glauben von uns lernen.“
Seit dem vergangenen Jahr feiert die Diözese Bozen-Brixen das Hochfest ihrer beiden Patrone Kassian und Vigilius am 13. August. Zur Verlegung des Hochfestes kam es, nachdem Priester und Gläubige bedauert hatten, dass die Feier der Diözesanpatrone am bisherigen Gedenktag, dem Samstag der zweiten Osterwoche, nicht mehr zufriedenstellend gefeiert werden konnte. Bischof Ivo Muser hat den 13. August gewählt, da an diesem Tag traditionell in der ehemaligen Diözese Brixen das Hochfest des hl. Kassian gefeiert wurde. Da der 13. August in diesem Jahr auf einen Dienstag fällt, wurde das Hochfest auf den vorausgehenden Sonntag, den 11. August, vorverlegt. Dem heutigen Gottesdienst im Brixner Dom ist Diözesanbischof Ivo Muser vorgestanden, konzelebriert hat unter anderem der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, Diözesanbischof von Basel.
Kassian und Vigilius
„Kassian ist um das Jahr 304 in Imola als christlicher Lehrer den Märtyrertod gestorben. Seine Verehrung kam in unser Land, auf den heiligen Berg Tirols, nach Säben. Dort ist für das Jahr 850 eine Kirche zu seinen Ehren mit Sicherheit bezeugt. 993 sind die auf Säben verehrten Kassiansreliquien in den neuerbauten Dom von Brixen übertragen worden. Vigilius, der Abstammung nach ein Römer, war der dritte Bischof von Trient in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts. Mit Sicherheit führten ihn seine Missionspredigten in das Unterland, in den Überetscher Raum und in die Gegend um Bozen. In Trient wurde Vigilius seit altersher als Diözesanpatron verehrt. Sein Grab befindet sich unter dem Hauptaltar des dortigen Domes“, erklärte Bischof Muser zu Beginn seiner Predigt.
„Glaube bekennen und weitergeben“
Der Bischof rief dann dazu auf, den christlichen Glauben mutig zu bekennen und weiterzugeben: „Schämen wir uns nicht für unseren Glauben, verschweigen wir ihn nicht, haben wir den Mut, ihn konkret zu zeigen.“ Der Bischof betonte die Bedeutung des Glaubens für unsere Gesellschaft und hob hervor, dass die Weitergabe des Glaubens heute in unserer Verantwortung liegt. Der Bischof appellierte an die Gläubigen, sich gegenseitig im Glauben zu unterstützen und besonders junge Menschen auf ihrem Glaubensweg zu begleiten: „Ist uns bewusst, dass die eigene Glaubensfreude und Glaubenspraxis andere stützen und ermutigen kann? Ist Eltern und Großeltern, ist uns Erwachsenen noch genügend bewusst, dass gerade Kinder und junge Menschen darauf angewiesen sind, dass sie den Glauben von uns lernen?“
Hundertköpfiger Chor
Der Gottesdienst im Brixner Dom ist vom Gesamtchor der kirchenmusikalischen Schulungstage mitgestaltet worden, da in den vergangenen Tagen in Brixen die vom Verband für Kirchenmusik Südtirol organisierten Fortbildungstage stattgefunden haben. Der gut hundertköpfige Chor hat die Missa „Ego sum panis vivus“ von Christian Matthias Heiß für Chor und Bläser, die Motetten „O salutaris hostia“ von Ignaz Mitterer und „Panis angelicus“ von Rihards Dubra sowie Überchöre zu Gotteslobliedern von Heinrich Walder und Christian Matthias Heiß zur Aufführung gebracht.
Im Bild: Hochfest Diözesanpatrone/c-Foto Perwanger