Konrad Laimer, Jahrgang 1960 – ist in Südtirol zwar kein unbekanntes Blatt, dennoch ist nicht allen bekannt, dass er nicht nur ein äußerst origineller Goldschmied ist. Laimer hat eine internationale Karriere als Referent an verschiedenen Hochschulen im Ausland zu vermerken. Von 1987 – 1989 war er Assistent an der Sommerakademie Salzburg bei E.R.Nele, 1999 beim “Moore College of Art & Design” in Philadelphia (USA), 2008 – referierte er in Kaliningrad und Svetlogorsk in Russland, als auch an der Staatlichen Universität von Moskau. Er interessiert sich aber auch ganz besonders für das kulturelle Erbe Europas und die Möglichkeiten, die daraus für uns entstehen können. Er ist einer der großen Initiatoren des Claudia Augusta Projektes worüber wir uns nun mit ihm unterhalten.
Am 24.Mai wird es in Rabland was ganz besonders zu erleben geben. Erzähle doch mal, worum geht es da?
«Am 24. Mai werden 10 Jahre Wanderschaft zwischen Adria, Südtirol und dem Balticum erlebbar.
Die Bilder dieser Wanderschaft lassen uns daran teilhaben und geben Einblicke und Zugänge in die Schulen und Werkstätten und zu den Lehrlingen, Studenten und Handwerkern die an diesem Projekt mitarbeiten.
Kunst und Handwerk ist unsere Grundlage, das Claudia Augusta Projekt versteht sich als ein Kulturprojekt quer über unserem Kontinent,……samt Russland!»
Du machst mich neugierig. Wie kommt es, dass ein Goldschmied darauf kommt solche kulturelle Events zu organisieren?
«Events, das machen andere,….
Das Claudia Augusta Projekt ist ein Gewächs das aus dem Boden unserer gemeinsamen Geschichte kommt und nur mit und durch Menschen realisiert werden kann, denen diese Gemeinsame „Europäische Geschichte“ bewusst und vertraut ist.»
Ich habe feststellen können, dass du ein interessantes, geradezu intimes Verhältnis zu Russland pflegst. Wie kommt das?
«Vielleicht war es meine Erfahrung von 1994 – 2004 am „Moore College of Art“ in Philadelphia als ich als Referent tätig war und auch Workshops mit den US Studenten in Südtirol gemacht habe.
Bei meinem ersten Aufenthalt in Kaliningrad, und bei den ersten Kontakten mit den Goldschmieden und Kunsthandwerkern von Kaliningrad gab es eine besondere Vertrautheit und ein kunsthandwerkliches Grundverständnis… oder eine „kulturbedingte Logik“…..in den USA war das nicht so.»
Können wir von den Russen was lernen?
«Kunst und Kultur gehören zum Alltag, das Interesse ist viel breiter als bei uns, Kulturvermittlung findet schon im Kindergarten statt, das Grundwissen und Kulturverständnis ist viel ausgeprägter ………..
Russen wundern sich über das unzulängliche Grundwissen über die Geschichte und Kultur Europas unserer Politiker und Presse,… mit Ausnahmen………»
Ist es denkbar, dass eine Vernetzung zwischen Südtirol und die Stadt des bedeutendsten Philosophen der Deutschen Aufklärung „Immanuel Kant“ – Kaliningrad zustande kommen könnte?
«Diese Vernetzung zwischen der Kantstadt Königsberg und Südtirol feiert heuer bereits 10 Jahre …….und der Leitspruch vom Claudia Augusta Projekt ist ein Kant Zitat.»
Du hast sicherlich noch einiges vor, willst du unseren LeserInnen schon was verraten?
«Vorausplanen kann man solche Projekte nicht, sich auf den Wege machen, die Dinge ergeben sich dann von alleine.»
Danke für das Gespräch