Gerechte Vergütung für Medizinstudierende in Südtirol beschlossen

Die Grüne Fraktion begrüßt den heutigen Beschluss der Landesregierung zur Einführung einer angemessenen Vergütung für Medizinstudierende im praktischen Jahr. Bereits im Juli hatte die Fraktion das Thema in einer Tagesordnung zum Haushalt aufgegriffen und die Notwendigkeit betont, Praktika im Gesundheitswesen fair zu vergüten. Der nun gefasste Beschluss setzt einen ersten und entscheidenden Schritt zur Umsetzung dieser Forderung.

Medizinstudierende in Österreich und Deutschland müssen während des Studiums verpflichtende Praktika absolvieren, die für ihre berufliche Entwicklung und für das Gesundheitswesen von zentraler Bedeutung sind. Da zahlreiche Südtiroler:innen ihr Medizinstudium im Ausland absolvieren, ist es für sie besonders wichtig, auch in Südtiroler Krankenhäusern ihr praktisches Jahr ableisten zu können. Mit der Erhöhung der Vergütung wird der Standort Südtirol für im Ausland Studierende attraktiver, wodurch die Chancen steigen, dass sie nach dem Studium zurückkehren.

Bislang wurden Medizinstudierende in Südtirol für das praktische Jahr mit monatlich 450 Euro vergütet – ein Betrag, der deutlich unter der Vergütung anderer Bundesländer in Österreich liegt und den hohen Lebenshaltungskosten keinesfalls gerecht wird.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Grüne Fraktion mit einer Tagesordnung zum Haushalt dafür eingesetzt, die Vergütung für Famulaturen und das praktische Jahr ab 2025 anzuheben.

„Das Praktikumsgeld zu erhöhen ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Gesundheitsstandorts Südtirol. Der Ärztemangel in Südtirol ist eine dringliche Herausforderung: Eine aktuelle Erhebung der Landesregierung zeigt, dass in den kommenden drei Jahren 421 medizinische Stellen im öffentlichen Gesundheitswesen besetzt werden müssen. Die Stärkung der Attraktivität des Standorts Südtirol für junge Mediziner:innen ist daher essenziell, um die Versorgung langfristig zu sichern.“ so die Landtagsabgeordneten Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer.

„Jedes Praktikum ist mit Einsatz und einer gewissen Verantwortung verbunden und sollte immer fair und gerecht bezahlt werden. Nur wenn wir bereits während der Ausbildung die Arbeit der Menschen honorieren, können wir langfristig Fachkräfte nach Südtirol zurückholen,“ erklärt der Erstunterzeichner der Tagesordnung Zeno Oberkofler.