„Russisches Roulette“ mit Kokain-Injektion

polizei krankenhaus BZ 01Der Fall einer Frau aus Bozen, die am Samstag nach einer Kokain-Injektion ins Spital gebracht wurde beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft, so Tageszeitung online.

Staatsanwältin Daniela Pol spricht von einer wenig hoffnungsvollen Prognose der Ärzte im Bozner Spital. Die junge Frau, die am Samstagnachmittag in das Bozner Spital eingeliefert wurde, wird möglicherweise nicht überleben. Die Lähmungserscheinungen waren zu stark, mit denen die Boznerin in einer Wohnung im neuen Stadtviertel Firmian von den Rettern des Roten Kreuzes angetroffen worden war. Die Frau hat sich wahrscheinlich mit einer Spritze gestrecktes Kokain injiziert. Zum Fall der am Samstag eingelieferten Frau haben die Ermittler aber einen konkreten Verdacht, dem nun nachgegangen wird: Das Kokain war mit dem Betäubungsmittel Lidocain versetzt. Lidocain wird in der Lokalanästhesie eingesetzt, als Schmerzmittel und soll Männern auch gegen vorzeitigen Samenerguss helfen. In der Kombination mit Kokain kann es als Injektion aber tödlich sein. 
Die Konsumenten gehen davon aus, dass das gekaufte Kokain äußerst rein ist. Weil aber die Wirkung nicht entsprechend stark ausfällt, wird die Dosis nicht selten erhöht. Mit zumeist fatalen Folgen: Lähmungserscheinungen, Zusammenbruch des Kreislaufs, Tod. Experten bezeichnen die Injektion von Kokain in Kombination mit Lidocain auch als „russisches Roulette“. Staatsanwältin Daniela Pol hat die ermittelnden Beamten angewiesen, die Herkunft des gestreckten Kokains, das die Frau aus Firmian mutmaßlich eingenommen hat, zu überprüfen.
Im Fall eines Ablebens der Eingelieferten kann es auch zu einer Ermittlung wegen vorsätzlichen Mordes kommen. Geprüft wird von den Bozner Ermittlern ebenfalls, ob die Frau, die weiter in Lebensgefahr schwebt, am Samstag auch andere Drogen eingenommen hat.